JÜRGEN KLAUKE
WACKELKONTAKT
27.10.2022 – 07.01.2023
Jürgen Klauke, experimentelle Neurose 10, 2004/2006, black and white print,
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Since the 1970s, Jürgen Klauke has been exploring questions of human existence in his photo sequences, video performances and drawings. Identity, sexuality, fears, religion, life and death are recurring themes that he confronts in ever new constellations. In doing so, he himself is usually the sole actor in his formally strictly composed scenarios, which are often combined in thematic cycles and make processes of inner or outer tensions and transformations visible.
In the exhibition Wackelkontakt we present a selection from a complex of works from 2004-2006 that deals with electrophysiology: Experimental Neurosis, Wackelkontakt I, and Verdichtungsvorgang are large-scale, serial black-and-white photographs. In Experimentelle Neurose and Verdichtungsvorgang Jürgen Klauke is physically present and his body is connected to electric current via cable harnesses.
The other series shows differently arranged sockets, which only represent the system of electrical energy itself. The works seem like a prophecy in today’s world and take on a startling topicality and urgency: after all, it is not only the individual body that depends on the energy of light and electricity, but also the collective social body, which in the current energy crisis is sensitively affected by the catastrophic scenario of the failure or disruption of the life-sustaining flow of energy.
Jürgen Klauke was born in Kliding/Cochem in 1943. He studied free graphics at the Fachhochschule für Design und Kunst in Cologne from 1964-70, where he subsequently held a teaching position until 1975. This was followed by further guest professorships at the Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, the Akademie der Bildenden Künste in Munich and the Gesamthochschule in Kassel. He has lived in Cologne since 1968. His work is represented in numerous national and international exhibitions and museum collections and was a participant in documenta 8 in Kassel in 1987.
deutsche version
Seit den 1970er Jahren geht Jürgen Klauke mit seinen Fotosequenzen, Videoperformances und Zeichnungen Fragen der menschlichen Existenz auf den Grund. Identität, Sexualität, Ängste, Religion, Leben und Tod sind wiederkehrende Themen, denen er sich in immer neuen Konstellationen stellt. Dabei ist er selbst meistens alleiniger Akteur in seinen formal streng komponierten Szenarien, die häufig in thematischen Zyklen zusammengefasst sind und Prozesse innerer oder äußerer Spannungsverhältnisse und Transformationen sichtbar machen.
Wir präsentieren in der Ausstellung Wackelkontakt eine Auswahl aus einem Werkkomplex aus den Jahren 2004-2006, der sich mit der Elektrophysiologie beschäftigt: Experimentelle Neurose, Wackelkontakt I und Verdichtungsvor-gang sind großformatige, seriell angelegte Schwarz-Weiß-Fotografien. In Experimentelle Neurose und Verdichtungsvorgang ist Jürgen Klauke physisch anwesend und sein Körper über Kabelstränge mit elektrischem Strom verbunden.
Die andere Serie zeigt unterschiedlich angeordnete Steckdosen, die nur noch das System der elektrischen Energie selbst repräsentieren. Die Arbeiten wirken in der heutigen Zeit wie eine Prophezeiung und erhalten eine verblüffende Aktualität und Dringlichkeit: Hängt doch nicht nur der individuelle Körper von der Energie des Lichts und der Elektrizität ab, sondern auch der kollektive Gesellschaftskörper, der in der aktuellen Energiekrise empfindlich von dem katastrophalen Szenario des Ausbleibens oder der Störung des lebenserhaltenden Energieflusses getroffen ist.
Jürgen Klauke wurde 1943 in Kliding/Cochem geboren. Er studierte von 1964-70 freie Graphik an der Fachhochschule für Design und Kunst in Köln, an der er anschließend einen Lehrauftrag bis 1975 innehatte. Es folgten weitere Gastprofessuren an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, der Akademie der Bildenden Künste in München und der Gesamthochschule in Kassel. Er lebt seit 1968 in Köln. Er ist mit seinem Werk in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Museumssammlungen vertreten und war 1987 Teilnehmer der documenta 8 in Kassel.