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Marc Goroncy / Christian Leicher / Lars Schwabe

09.05.2019 – 22.06.2019

Seit Beginn der Galerietätigkeit war es immer unser Anliegen, die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in allen Medien zu begleiten und auch die Rundgänge der zahlreichen Hochschulen zu besuchen, um dem künstlerischen Nachwuchs eine erste Plattform zu bieten.

In unserer nächsten Ausstellung zeigen wir erstmalig drei abstrakte malerische Positionen aus der Klasse von Prof. Heiner Blum von der HfG Offenbach, die das weite Feld der Malerei individuellinterpretieren und ihren persönlichen künstlerischen Fragestellungen nachgehen.

Wir freuen uns auf diese Begegnung mit junger Kunst und möchten diese Begeisterung mit Ihnen teilen.

Marc Goroncys Arbeiten beziehen sich intensiv auf die Untersuchung und den Umgang mitunterschiedlichen, gestalterischen Materialien. Momentan interessiert sich der Künstler vor allem für die Arbeit mit Textilien. Diese werden auf unterschiedliche Art und Weise vernäht und behandelt und zu einem konstruktiven Gemälde komponiert. Die Naht spielt in Marc Goroncys Werk eine wichtige Rolle. Ihre Gleichmäßigkeit verleiht den Bildern Ordnung, eine ungleichmäßige Linie lockert hingegen die Strenge. Nähte finden sich dort, wo zwei verschiedenfarbige textile Flächen aufeinandertreffen, aber Marc Goroncy verwendet sie auch als grafisches Element, indem er die Flächigkeit der Monochromie mit ihnen zu durchbrechen weiß. Gleichzeitig werden sie darüber hinaus aber auch zu einem plastischen Element.

Die Bilder von Marc Goroncy entstehen intuitiv und werden durch den Prozess der Auseinadersetzung von Form und Material bestimmt.

Christian Leicher spielt mit den Beschränkungen von Fläche und Raum. Seine oftmals großformatigen Bilder scheinen beengt, denn die Strukturen, die er schafft, setzen sich zum Teil über die Grenzen des Bildträgers hinaus fort. Seine am Boden entstehenden Konstruktionen können sich über mehrere Leinwände erstrecken. Sorgfältig überlegt und überlagert er die einzelnen Farbschichten, wobei sich die Choreographie des Malens stets einem zuvor entwickelten Drehbuch unterordnet. Diese Architektur aus geraden Strichen, die der Künstler mit der Deckenbürste aufträgt, verdeckt die darunterliegenden Ebenen und öffnet gleichzeitig Fenster auf die räumliche Komposition ebendieser.

Ihn interessieren weniger die Möglichkeiten der Materialien, mit denen er arbeitet, als deren Grenzen und Beschränkungen, die diese ihm aufzuweisen scheinen. Er sucht seine individuelle Ausdrucksweise in den subtilen Parametern des verwendetenMassenprodukts, unabhängig von der Größe der verwendeten Farbbürsten, oder jene der Leinwand, der Transparenz der verwendeten Pigmente und der geplanten Komposition.

Ob großformatig oder klein, setzt Lars Schwabe in seiner Malerei den Pinsel immer wieder auf die gleiche Art und Weise an und vermittelt den Eindruck von gestischer Serialität durch das Konzept der malerischen Wiederholung.
In seinen Werken baut der Künstler stets ein vorherbestimmtes Spannungsfeld auf. Er setzt eine weiße Grundierung gegen die dunkle Farbe, spielt mit Deckkraft und Transparenz und legt durch leicht abweichende Wiederholungen des gleichen Motivs die endgültige Form des Werkes fest, spielt aber auch mit der unterschiedlichen Haptik der verwendeten Materialien. Zum Beispiel steht der glatte, glänzende Farbauftrag im direkten Wiederspruch zu den erdigen, grob gewebten Leinwänden.

Seine Art der Pinselführung in zum Teil verdichteter sowie transparenter Farbgebung hinterlässt auf dem Bildträger Farbspuren, die dem Betrachter suggerieren, den Schöpfungsprozess nachvollziehen zu können.